Worum geht’s?
Seit März 2018 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der Fachgruppe der Technikhistorischen Museen mit dem Sammeln von Objekten des digitalen Zeitalters. Bei den bisherigen Treffen wurde deutlich, dass die Museen mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind. Für die Langzeitarchivierung und das Ausstellen von Software gibt es keine Standards und lediglich unzureichende Strukturen. Bis auf wenige Ausnahmen wird in den meisten Häusern bisher unsystematisch gesammelt. In der Regel wird zum Beispiel die historische Software auf den historischen Datenträgern bewahrt. Im Austausch der AG-Mitglieder wurde explizit festgestellt, die Software auf historischen Datenträgern und Geräten, als auch aktuelle Software, die im Museumskontext ausgestellt und gesammelt wird „zusammen gedacht“ werden müssen.
Ein weiteres wesentliches Problem: Wie bewahren wir die Daten, die meist schneller verrotten als die Hardware? Die Nachbildung historischer Programme in neuer Software ist zwar möglich, für die Implementierung in moderner interaktiver Software (Apps) gibt bisher keine zufrieden stellenden Lösungen.
Auch die Aufgabe, die Geschichte der Digitalisierung und seine Auswirkungen auszustellen, bringt besondere Herausforderungen mit sich. Viele technische Funktionen sind auf den ersten Blick schwer bzw. nicht erkennbar. Um Funktionsprinzipien und Anwendungsbereiche für den Besucher nachvollziehbar zu machen, ist daher nicht nur eine moderne Präsentation der Hardware, sondern auch die handlungsorientierte Aufbereitung der entsprechenden Software notwendig.
Die Arbeitsgruppe diskutiert darüber hinaus auch strategische Fragen: Wer könnte potentieller Bündnispartner sein? Von welchen Institutionen/Firmen kann man lernen? Welche Beispiele für gute Softwarebewahrung gibt es national und international?
Ansprechpartnerin ist Eva Kudrass vom Deutschen Technikmuseum Berlin (kudrass@sdtb.de).