Das Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte ist eines der größten maritimen Museen in Europa. Als Teil der Leibniz-Gemeinschaft betreiben wir außeruniversitäre Forschung auf höchstem Niveau. Auf einer Ausstellungsfläche von 4.000 Quadratmetern präsentieren wir die Ergebnisse unserer maritimen Forschung.
Im Programmbereich II »Schiffe als Wissensspeicher« ist zum 01.01.2025 eine
Postdoktorand:in
(Qualifikationsstelle, Qualifikationsziel: Habilitation resp. 2. Buch)
Digitale Maritime Kulturen
eingruppiert in Entgeltgruppe 13 TV-L, in Vollzeit (39,2 Std./Woche), befristet auf 3 Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit um weitere 3 Jahre neu zu besetzen. Der Programmbereich befasst sich in technik-, kultur-, und medienwissenschaftlicher Perspektive mit der Erforschung von Schiffen und weiteren Technologien maritimer Erschließung von der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Auseinandersetzung mit Begriffen und Konzepten ›materieller Kultur‹ unter den Bedingungen einer umfassenden Digitalität. Digitalität wird hier verstanden als eine wechselseitige Durchdringung analoger und computergestützter Technologien, Materialitäten, und sozialer und kultureller Praktiken. Auf dieser Basis ergibt sich ein Schnittbereich für interdisziplinäre Forschungen, welche die historisch-epistemologische Beschäftigung mit maritimen Forschungsmedien zusammenführt mit Fragen einer zeitgemäßen Betreuung der Sammlung des DSM – und darüber weiterführt zu gesellschaftspolitischen, ökologischen, sowie technik- und kulturhistorischen Perspektiven. Dazu betreut, entwickelt und reflektiert der Programmbereich mit seiner Abteilung Wissenschaftsgeleitete Digitalisierung auch die integrierte Implementation computergestützter Anwendungen für eine zukunftsorientierte Aufstellung der Sammlung des DSM unter den Aspekten ihrer Bewahrung, Präsentation, Vermittlung und Beforschung. Dies geschieht in enger Anlehnung an das Forschungs-, Sammlungs- und Ausstellungsprogramm des DSM.
Ihre Aufgaben
Bei dieser Ausschreibung liegt der thematische Schwerpunkt auf Projekten zur historisch-epistemologischen Erforschung materieller maritimer Kulturen, Technologien, und/oder Infrastrukturen. Wir suchen ein:e Wissenschaftler:in, die/der sich konzeptuell im Kontext eines in den letzten Jahren unter Bezeichnungen wie Ocean Humanities, Blue Humanities oder Environmental Humanities popularisierten Forschungsfeldes wiederfindet.
Bestenfalls orientiert an einem konkreten ›Wissensobjekt‹ (z.B. Technologie, Medium, Infrastruktur), Phänomen/Kulturtechnik (z.B. Wind, Wellen, Hydroakustik, Fischfang…) oder Begriff (z.B. »Hydromedia«, Fluidität, Turbulenz…) bewegt sich das Forschungsprojekt im Spannungsfeld seiner (a) (medien-) historischen Genealogien und (b) den heuristischen Potenzialen seiner computermedialen Erschließung. Dabei greift es thematische Schwerpunkte der DSM-Sammlung auf und macht sie zum Gegenstand der Forschungsarbeit.
Für die Stellenausschreibung kommen zum einen eher „methodologisch“ getriebene Projekte, z.B. aus dem Bereich Digital Humanities oder Digital History infrage – hier sollte jedoch ein Bezug zu primär qualitativen Aspekten und zu sammlungsorientierten und museologischen Fragestellungen deutlich werden. Zum anderen ist die Besetzung offen für eher „inhaltsgetriebene“ Projekte z.B. mit medien-, kultur- oder geschichtswissenschaftlichem Hintergrund – ein Bezug zu Digitalität resp. Digitale Kulturen soll dabei jedoch erkennbar sein.
Profil:
Gesucht wird ein:e Forscher:in mit historisch-epistemologischer Ausrichtung und/oder der Bereitschaft und Fähigkeit zu transdisziplinärem Denken, und einer herausragenden Forschungsprojektidee. Sie/er ist in hohem Maße team- und kooperationsfähig, und zeichnet sich durch ein hohes Engagement sowie eine verlässliche Arbeits- und Kommunikationsweise aus. Neben dem eigenen Forschungsprojekt bringt die/der Forscher:in die Bereitschaft mit, digitale sammlungs- und ausstellungsbezogene Erkenntnisse für die Präsentation gegenüber einer allgemeinen Öffentlichkeit methodisch innovativ aufzubereiten und zu vermitteln. Sie/er wirkt an der Einrichtung und Betreuung regionaler, überregionaler und internationaler Sammlungsverbundprojekte mit. Es besteht die Möglichkeit zur akademischen Lehre an der Universität Oldenburg und/oder der Universität Bremen.
Das erwarten wir von Ihnen:
- Wissenschaftlicher Hochschulabschluss im Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften oder Digital Humanities
- Promotion z.B. im Bereich Medienwissenschaften, Kulturwissenschaft, Bildwissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Science- and Technology Studies, Medien-/Techniksoziologie, Medien- / Technikphilosophie, Digital Humanities, Medieninformatik (mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung) oder verwandten Gebieten
- (internationale) Publikationstätigkeit
- (internationale) akademische Vernetzung
- Ausgezeichnete Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Erfahrungen bei der Mitarbeit in Forschungs(verbund)projekten sowie bei der Mitarbeit und Einreichung von Drittmittelprojekten sind von Vorteil
- Erfahrungen im Umgang mit digitalen Erfassungs- und Analysetechniken und deren theoretischer Reflexion sind von Vorteil
- Erfahrungen in musealen Kontexten sind von Vorteil, aber keine Einstellungsbedingung
Unser Angebot für Sie
- Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege
- Flexible Arbeitszeiten und Remote-Work-Möglichkeiten
- 30 Tage Jahresurlaub
- Betriebliche Altersvorsorge
- Mitarbeitendenbenefits
Interessiert?
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!
Ihre digitale Bewerbung senden Sie unter Angabe der Kennziffer 20249 bis spätestens 15.10.2024 an personal@dsm.museum. Stellen Sie uns bitte alle Unterlagen gesammelt in einer einzigen PDF-Datei zur Verfügung.
Für inhaltliche Fragen steht Ihnen Herr Prof. Dr. Sebastian Vehlken (s.vehlken@dsm.museum) gerne zur Verfügung.
Die Stelle ist grundsätzlich für Teilzeit und Homeoffice geeignet.
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum strebt in allen Bereichen nach Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit. Daher begrüßen wir alle qualifizierten Bewerbungen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund werden ausdrücklich begrüßt. Schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben.
Achtung! Bitte senden Sie Ihre Bewerbungen direkt an die Einrichtung, die
die
Stelle ausschreibt, und nicht an den Deutschen Museumsbund.
Vielen Dank!