Freilichtmuseen stellen einen besonderen Museumstyp dar. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Erhaltung und Erforschung regionaler Bau- und Kulturdenkmäler. In ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte haben sich Freilichtmuseen zu Institutionen entwickelt, in denen nach wissenschaftlichen Kriterien historische Siedlungs-, Bau-, Wohn- und Wirtschaftsformen im Original und in ganzheitlicher Form präsentiert und vermittelt werden. Sie haben eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Moderation von Regionalisierungsprozessen. Die kontextbezogenen Darstellungsmöglichkeiten und ihre Lebendigkeit sind Alleinstellungsmerkmale von Freilichtmuseen.
Freilichtmuseen bewegen sich heute innerhalb eines vielfältigen Aufgabenspektrums und eines transdisziplinär ausgerichteten wissenschaftlichen Profils. Sie sind verortet zwischen Denkmalpflege, Haus- und Bauforschung, Volkskunde, Landes- und Agrargeschichte, Archäologie und Ökologie, haben aber auch ihren festen Platz auf dem Freizeitmarkt, in den Bereichen Tourismus und Naherholung, Regionalentwicklung und allgemeinen Bildungsangeboten für Jugendliche und Erwachsene, was sich in überdurchschnittlich hohen Besucherzahlen widerspiegelt.
Die Fachgruppe Freilichtmuseen im Deutschen Museumsbund versteht sich als kollegialer Gesprächskreis und führt regelmäßige Fachtagungen mit hohem Praxisbezug für Mitarbeiter der unterschiedlichen Aufgabenbereiche durch. Auch hat sie das Ziel, als Interessenvertretung von Freilichtmuseen deren kultur- und gesellschaftspolitische Bedeutung in Deutschland nach außen zu verdeutlichen und zu kommunizieren.