Museen sind Teil der Kritischen Infrastruktur!

Auch wenn die Museen nur zu einem kleinen Teil in der Trägerschaft des Bundes sind: Museen bzw. die Kultur allgemein sollten bei der Definition der Kritischen Infrastruktur unbedingt mitgedacht werden. In Krisenzeiten geben Museen Orientierung. Sie bieten Halt, Erklärung, Begleitung und Unterhaltung. Sie vermitteln kulturelle Identität und sind verantwortlich für die Aufbewahrung identitätsstiftender Kulturgegenstände und Dokumente. Um diese gesellschaftliche Verantwortung übernehmen zu können, müssen sie selbst krisenfest sein. Alle Museen müssen reagieren können, auch bei kurzfristigen Vorfällen. Dies ist auch wichtig für die Akzeptanz in der Gesellschaft und die Wahrnehmung als unabdingbare Bildungseinrichtung.  

Wichtig ist auch die Berücksichtigung der Kultur für den Stellenwert der möglichen Bedrohungen im Bewusstsein der Kultureinrichtungen. Hier bedarf es weiterer Unterstützung zum Beispiel in den Bereichen Notfallpläne und Krisenkommunikation. Es geht um die Erstellung von Resilienzplänen, regelmäßige Risikobewertungen sowie die Umsetzung geeigneter und verhältnismäßiger technischer, personeller und organisatorischer Maßnahmen für die jeweilige Einrichtung.  

Von all dem findet sich momentan wenig in den Entwürfen für das neue KRITIS-Dachgesetz wieder. Zwar heißt es im Jahr 2022 in den Eckpunkten des BMI für das Gesetz noch: “Zudem wird auch der KRITIS-Sektor „Kultur und Medien“ angemessen einbezogen.” Doch in den Referentenentwürfen wurde die Kultur dann teilweise komplett ausgespart. Im nächsten Entwurf soll sie in den Begründungen Erwähnung finden, doch das ist zu wenig. Die Museen und andere kulturbewahrende Einrichtungen müssen weiter in einem Sektortitel genannt werden.