NRW-Forschungsvolontariat (2026–2027)

Zentrum für verfolgte Künste 

Solingen

Bewerbungsende: 15.09.2025

Karl Schwesig. Kunst als Widerstand im Museum Zentrum für verfolgte Künste 

Kunst als Widerstand – Werden Sie Teil eines einzigartigen Projekts zur Aufarbeitung, Kontextualisierung und musealen Präsentation eines bedeutenden künstlerischen Nachlasses!

Das Zentrum für verfolgte Künste ist ein Museum in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland und der Stadt Solingen. Es betreut die Sammlung der Bürgerstiftung für verfolgte Künste und widmet sich als einziges Museum ausschließlich der Erforschung, Bewahrung, Vermittlung und Sichtbarmachung von Kunst, die unter Bedingungen politischer Verfolgung, Ausgrenzung und Zensur entstand – insbesondere während des Nationalsozialismus, aber auch darüber hinaus.

Das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen vergibt im Rahmen des Förderprogramms Forschungsvolontariat Kunstmuseen NRW ein zweijähriges Forschungsvolontariat (01/2026–12/2027) mit dem Schwerpunkt Sammlungsforschung und kunsthistorische Erschließung. Im Mittelpunkt steht die wissenschaftliche Bearbeitung des neu übernommenen Nachlasses von Karl Schwesig (1898–1955).

Karl Schwesig wurde 1898 in Gelsenkirchen geboren und zeigte schon früh ein außergewöhnliches zeichnerisches Talent. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss er sich der avantgardistischen Kunstszene um die Galeristin Mutter Ey in Düsseldorf an. War Mitglied im Jungen Rheinland und engagierte sich mit großer Entschlossenheit gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Sein Einsatz für Freiheit und Demokratie mündete 1933 in Haft und Folter. Im Exil in Belgien und Frankreich hielt Schwesig seine Erlebnisse in eindrucksvollen Zeichnungen fest, bevor er 1944 erneut nach Deutschland verschleppt wurde. Nach dem Krieg stieß er mit seinem künstlerischen Zeugnis auf eine Mauer des Schweigens – umso notwendiger ist es heute, sein Werk wiederzuentdecken und sichtbar zu machen.

Das erwartet Sie:

  • Dokumentation, Digitalisierung und kunsthistorische Einordnung eines Nachlasskonvoluts von über 500 Werken darunter Zeichnungen, Druckgrafiken, Holzschnitte, Radierungen und Gemälde.
  • Unterstützung bei der Vorbereitung einer Ausstellung (außerhalb der Förderperiode), und Unterstützung der Museumsarbeit in allen Bereichen.
  • Persönliche Betreuung durch erfahrene Fachkräfte, ein individuelles Curriculum, Teilnahme am wissenschaftlichen Begleitprogramm und an Tagungen.

Formale Rahmenbedingungen:

Volontariatsdauer: 24 Monate (01/2026–12/2027), Vollzeit

Vergütung: 50 % des Tariflohns nach EG 13 TVöD, 1. Jahr Stufe 1, 2. Jahr Stufe 2

Ausbildung nach DMB-Standards:

  • Die Betreuung erfolgt durch qualifiziertes Fachpersonal in Vollzeit.

Arbeitsplatz & Infrastruktur:

  • Ein voll ausgestatteter Arbeitsplatz sowie alle erforderlichen technischen Mittel (inkl. Zugang zu Archiv, Sammlung, Bibliothek) stehen zur Verfügung.

Begleitprogramm und Fortbildung:

  • Die regelmäßige Teilnahme am wissenschaftlichen Begleitprogramm der Volontariats-Koordinationsstelle an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
  • Darüber hinaus werden die Teilnahme an Fachtagungen, Fortbildungen und Lehrgängen auf Landes- und Bundesebene im Rahmen der Möglichkeiten ausdrücklich unterstützt.
  • Sach- und Reisekosten, die nicht über die Förderung abgedeckt sind, werden vom Museum getragen.

Das bringen Sie mit:

  • Ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Master oder vergleichbar) in Kunstgeschichte, Geschichte, Kulturwissenschaft oder angrenzenden Disziplinen.
  • Interesse an Themen wie NS-Verfolgung, Exilkunst, Widerstand und Erinnerungskultur.
  • Freude an wissenschaftlicher Recherche, kontextueller Analyse und musealer Vermittlung
  • Selbstständiges Arbeiten, Teamgeist und Kommunikationsstärke.
  • Wünschenswert sind erste Erfahrungen in der Museumsarbeit insbesondere im Umgang mit Museumsdatenbanken.

Warum dieses Volontariat?

Sie arbeiten im Spannungsfeld von Kunst, Geschichte und gesellschaftlichem Engagement in einem internationalen Netzwerk. Sie tragen zur Aufarbeitung eines einzigartigen Nachlasses bei und gestalten aktiv eine lebendige Erinnerungskultur mit. Ihr Beitrag wird sichtbar in Sammlung, Ausstellung, Forschung und Bildung.

Bewerbung

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) bis zum 15. September 2025 an:

info@verfolgte-kuenste.de

Zentrum für verfolgte Künste, Wuppertaler Straße 160, 42653 Solingen

www.verfolgte-kuenste.de

Für Rückfragen stehen Ihnen Dr. Katharina Günther und Dr. Jürgen Joseph Kaumkötter gerne zur Verfügung.

 

Bitte überprüfen Sie, ob die angegebenen Rahmenbedingungen Ihre Erwartungen erfüllen, wenn Sie sich für ein Volontariat bewerben. Der Deutsche Museumsbund hält wissenschaftliche Volontariate für ein wichtiges Fundament in der zukünftigen Museumsarbeit und hat dazu einen Leitfaden mit Empfehlungen herausgebracht. Diese Ausschreibung weicht von unseren Empfehlungen ab.


Achtung! Bitte senden Sie Ihre Bewerbungen direkt an die Einrichtung, die die Stelle ausschreibt, und nicht an den Deutschen Museumsbund.
Vielen Dank!

Bewerbungsende: 15.09.2025