Aktiver Klimaschutz: CO2 kompensieren durch Freiflächen!

Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Museum haben viele Facetten. Museen können beispielsweise aktiv Energie einsparen, weniger Ressourcen verbrauchen oder ihr Bildungsprogramm auf nachhaltige Themen ausrichten. Klimaschutz im Museum bedeutet aber auch die aktive Stärkung der Natur und Maßnahmen zur CO2-Kompensation. 

Freiflächen tragen wesentlich zum Schutz der Umwelt bei. Sie speichern freigesetztes CO2 und können so perspektivisch zu einer positiven CO2-Bilanz beitragen. Sie kühlen die Umgebung, schützen vor Hochwasser und bieten wichtige Lebensräume für Lebewesen. Durch die Erweiterung und Begrünung der Freiflächen können Museen einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.  

Museen sind besucherstarke Einrichtungen. Daher können Maßnahmen zum aktiven Klimaschutz auch Multiplikatorenwirkungen erzielen. Für regionale Besucherinnen und Besucher der Museen kann es eine attraktive Option sein, sich an den Projekten zu beteiligen, sei es durch zweckbestimmte Geldspenden, Baumpatenschaften oder in der Form, dass auf dem eigenen Grundstück Bäume gepflanzt werden. Auch diese Form der Beteiligung kann öffentlichkeitswirksam kommuniziert und für Nachahmung geworben werden.  

 Action, please!
Tipps und erste Schritte, wie Sie den Ausbau von Frei- und Grünflächen aktiv in Ihrem Museum fördern können:  

  • Lassen Sie eine Wiese wachsen.  
  • Jede neue Bepflanzung der Außenflächen sollte mit einheimischen, an den Standort angepassten Pflanzenarten (ausgenommen bei historischen Gartenanlagen und botanischen Gärten) erfolgen.    
  • Invasive gebietsfremde Arten von unionsweiter Bedeutung werden nicht zur Bepflanzung der Freiflächen eingesetzt.    
  • Lassen sie sich bei der Bepflanzung ihrer Freiflächen mit mehrjährigen Pflanzen beraten, welche Arten besonders sinnvoll sind, hinsichtlich des Wasserverbrauchs, Hitzeresilienz, Schattenwirkung etc.  
  • Ergreifen Sie aktive Maßnahmen zum Ausbau von Grün- und Freiflächen in Ihrem Museum, beispielsweise durch die Minimierung von Flächenversiegelungen, Flächenentsiegelung oder der Begrünung der Dachfläche und Gebäudehülle.   
  • Binden Sie begrünte Freiflächen und Maßnahmen in ihre Ausstellungen und ihre Kommunikation mit ein.  

Neue Initiative zum Ausbau von Freiflächen in Museen

Aus diesem Grund starten das Hohenloher Freilichtmuseum in Schwäbisch Hall und das Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden derzeit das Projekt “Klimaschutz – verwurzelt in der Region”. Durch den Ausbau und die artgerechte Begrünung von Freiflächen soll die Initiative Museen dabei unterstützen, aktiv zum Ausbau der Freiflächen beizutragen.  

Alle Museen sind herzlich eingeladen, sich der Initiative anzuschließen. Denn die Möglichkeiten sind vielfältig und nicht nur auf Freilichtmuseen beschränkt: Viele Museen verfügen über Freiflächen und Geländebereiche, die sich für Bepflanzungen eignen. Vor dem Hintergrund der jeweils individuellen Parameter wie Lage, Größe und Struktur des Museumsgeländes erstellen die Museen im Zuge des Projekts einen Pflanzplan. Dabei werden regionaltypische Arten, darunter solche mit möglichst hoher Kohlenstoffbindung und der Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu überstehen, priorisiert. Im Vorfeld der Realisierungsphase soll eine aktive Öffentlichkeitsarbeit betrieben und um regionale Unterstützer und Förderer geworben werden.  

In den beiden impulsgebenden Freilichtmuseen laufen derzeit die Planungen und Vorbereitungen, sobald es die Witterung zulässt, wird die Realisierung mit ersten Pflanzungen begonnen. Das Hohenloher Freilandmuseum wird das Projekt „Klimaschutz – verwurzelt in der Region“ gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Würth Elektronik realisieren, 300 Bäume diverser Sorten und 100 Sträucher werden beginnend im Frühjahr 2023 gepflanzt. 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier. 

Weiterführende Literatur und Links: 

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: „Historische Gärten im Klimawandel – Empfehlungen zur Bewahrung”, Dokumentation der Fachtagung vom 4. bis 6. September 2014, in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission und ICOMOS-IFLA, Leipzig 2014. 
Im Fokus dieses Handbuchs stehen Bewahrungsstrategien für Gärten und Kulturlandschaften und die Möglichkeiten von Anpassungsleistungen des historischen Pflanzenbestandes an die neuen klimatischen Bedingungen.  

Netzwerk Blühende Landschaft . Blühflächen im öffentlichen Raum 
Öffentlicher Raum – Netzwerk Blühende Landschaft (bluehende-landschaft.de)