Seit April 2023 führt der Deutsche Museumsbund unter seinen Mitgliedern und weiteren Museumsfachleuten das Stimmungsbarometer durch. Der Pessimismus in Bezug auf die zukünftige Unterstützung der Museen durch die Politik setzt sich dabei weiter fort: Im Jahr 2023 stuften 37,9 % diese als eher gering ein, 2025 sind es bereits 47,2 %. Das macht einen Zuwachs von knapp 25%. 25% mehr sehen also eine schwindende Bereitschaft der Politik, Museen zu unterstützen. Während diese Zahl steigt, sinkt die Zahl derer, die die Unterstützungsbereitschaft der Politik als hoch einschätzen um 30%, von 30,5% auf 21,2%. Die konkrete Frage lautete: Wie bewerten Sie die aktuelle Bereitschaft der Politik und Ihres Trägers, Ihr Museum in den nächsten 3 Monaten zu unterstützen?
Dazu passen auch die Rückmeldungen zur Entwicklung der finanziellen Situation. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Personen, 28% mehr als 2023 erwarten 2 Jahre später im April 2025 eine Verschlechterung der finanziellen Situation. Nur noch 10,3% sind zuversichtlich. Das sind 53% weniger innerhalb eines Jahres. Hier zeichnen sich eindeutig die vielen Budgetkürzungen für 2025 ab.
Auch beim Blick in die Zukunft herrscht die Skepsis vor. 2023 waren die Zahlen noch recht gleichmäßig verteilt, 33,5% blickten optimistisch in die Zukunft, während 34,6% pessimistisch in die Zukunft schaute. Betrachtet man die Entwicklung bis April 2025, so liegt der Anteil der pessimistisch in die Zukunft blickenden Kolleg:innen mittlerweile bei 52,5%, während nur noch 22% optimistisch sind.
Die vierte Frage widmet sich der Personalstruktur. Auf die Frage “Haben Sie aktuell den Eindruck, die Personalstruktur entsprechend des Bedarfs in Ihrem Haus entwickeln zu können” bleiben die Zahlen nahezu unverändert. Mehr als 70% hat nicht den Eindruck, dass die Personalstruktur entsprechend dem Bedarf entwickelt werden kann. Mit 2 Prozentpunkten gibt es aber auch einen kleinen Zuwachs an Optimismus.
Ziel des Stimmungsbarometers ist es, unseren Eindruck von der Stimmung in den Museen zu überprüfen und so unsere Öffentlichkeitsarbeit und unsere politische Arbeit im Sinne unserer Mitglieder ausrichten zu können. Neben der aktuellen Situation interessiert uns natürlich auch die längerfristige Entwicklung. Dies ist insbesondere für unsere politische Arbeit interessant, wenn man z. B. die Stimmung im Museumssektor in unterschiedlichen Legislaturperioden vergleichen möchte. Aber auch der Vergleich mit anderen Umfragen, insbesondere des Instituts für Museumsforschung oder unserer Umfrage zu Museumsbesuchen in Deutschland bietet wichtige Erkenntnisse. Es handelt sich nicht um eine repräsentative Erhebung. Die Ergebnisse des Stimmungsbarometers zeigen deutliche die angespannte Situation, in der sich viele Museen befinden. Für den Deutschen Museumsbund sind es wichtige Zahlen, um im gegenüber Politik, der Öffentlichkeit und weiteren Stakeholdern für die Bedarfe der Museen einzutreten.
Die Ergebnisse der Befragung wurden auf der diesjährigen Mitgliederversammlung vorgestellt. Zur nächsten Umfrage im Oktober 2025 werden wir wieder in unserem Newsletter einladen.