Seit April 2023 führt der Deutsche Museumsbund unter seinen Mitgliedern und weiteren Museumsfachleuten regelmäßig das Stimmungsbarometer durch. Der Pessimismus in Bezug auf die zukünftige Unterstützung der Museen durch die Politik nimmt dabei weiter zu: Während im Jahr 2023 rund 38 % die politische Unterstützungsbereitschaft als eher gering einschätzten, sind es im April 2025 bereits gut 47 %. Das entspricht einem Anstieg um knapp ein Viertel. Mit anderen Worten: Ein Viertel mehr Befragte sieht inzwischen eine schwindende Bereitschaft der Politik, Museen zu unterstützen.
Parallel dazu sinkt der Anteil derjenigen, die die Unterstützung durch Politik und Träger als hoch einschätzen: von rund 31 % im Jahr 2023 auf gut 21 % im Jahr 2025 – ein Rückgang um fast ein Drittel. Die zugrunde liegende Frage lautete: Wie bewerten Sie die aktuelle Bereitschaft der Politik und Ihres Trägers, Ihr Museum in den nächsten drei Monaten zu unterstützen?
Dazu passen auch die Einschätzungen zur Entwicklung der finanziellen Situation: Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet im April 2025 mit einer Verschlechterung der finanziellen Lage – das sind 28 Prozentpunkte mehr als noch 2023. Nur noch gut 10 % zeigen sich zuversichtlich. Das entspricht einem Rückgang um mehr als die Hälfte innerhalb eines Jahres. Hier spiegeln sich deutlich die zahlreichen angekündigten Budgetkürzungen für 2025 wider.
Auch der Blick in die Zukunft ist zunehmend von Skepsis geprägt. Im Jahr 2023 hielten sich Optimismus und Pessimismus noch die Waage: Rund ein Drittel der Befragten schaute optimistisch, ein ähnlich großer Anteil pessimistisch in die Zukunft. Zwei Jahre später, im April 2025, zeigt sich ein deutlich anderes Bild: Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden blickt inzwischen pessimistisch nach vorn, während der Anteil der Optimist:innen auf 22 % gesunken ist.
Die vierte Frage bezieht sich auf die Personalstruktur: Haben Sie aktuell den Eindruck, die Personalstruktur entsprechend des Bedarfs in Ihrem Haus entwickeln zu können? Hier bleiben die Zahlen nahezu konstant: Über 70 % der Befragten verneinen diese Frage. Es gibt jedoch einen leichten Anstieg an Zustimmung – ein Plus von zwei Prozentpunkten, das auf einen kleinen Zuwachs an Optimismus hinweist.
Ziel des Stimmungsbarometers ist es, ein aktuelles Bild der Lage in den Museen zu zeichnen und daraus Impulse für unsere Öffentlichkeitsarbeit und die politische Interessenvertretung unserer Mitglieder abzuleiten. Neben der momentanen Situation interessiert uns insbesondere die längerfristige Entwicklung – etwa um die Stimmung im Museumssektor über verschiedene Legislaturperioden hinweg vergleichbar zu machen. Auch der Abgleich mit anderen Erhebungen, etwa durch das Institut für Museumsforschung oder unsere Umfrage zum Museumsbesuch in Deutschland, liefert wertvolle Erkenntnisse.
Das Stimmungsbarometer ist keine repräsentative Studie, zeigt aber deutlich die angespannte Lage vieler Museen auf. Für den Deutschen Museumsbund sind diese Ergebnisse eine wichtige Grundlage, um gegenüber Politik, Öffentlichkeit und weiteren Stakeholdern für die Bedarfe der Museen einzutreten.
Die Ergebnisse der Befragung wurden auf der diesjährigen Mitgliederversammlung vorgestellt. Zur nächsten Umfrage im Oktober 2025 werden wir wieder in unserem Newsletter einladen.