Dr. Nina Quabeck

Dr. Nina Quabeck studierte Papierrestaurierung am Camberwell College of Arts in London. Seit 2003 hat sie sich der Restaurierung der Modernen und Zeitgenössischen Kunst an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen gewidmet – mit kleinen Unterbrechungen: 2007/2008 war sie Samuel H. Kress Fellow an den Fine Arts Museums of San Francisco, und von 2016 -2018 war sie PhD-Kandidatin im EU-Forschungsprojekt „New Approaches in the Conservation of Contemporary Art“ an der School of Art History der University of Glasgow. 2019 wurde sie an der University of Glasgow promoviert und übernahm die Leitung der Restaurierung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. 

Dr. Nina Quabeck ist, gemeinsam mit Katharina Nettekoven, Referentin in der Session Mehr Spielraum fürs Klima am Montag, 8. Mai, 14.45 Uhr.

Bereits 2006 wurde an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen eine Energie-Einsparplanung etabliert. Allerdings wird das Klima-Management in Museen und der hohe Energieverbrauch, der aus der starren Einhaltung eines Sollwerts für die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit resultiert, vor allem durch die Notwendigkeit der Konservierung und den internationalen Leihverkehr gerechtfertigt. Um die Klima-Standards für eine Museumssammlung zu überarbeiten, muss daher zwangsläufig über Abteilungsgrenzen hinweg zusammengearbeitet werden. Im Juli 2019 schlossen sich die Abteilungsleitungen Registrar, Restaurierung, Technik und Wissenschaft zusammen, um ihr Klima-Management in den Museumsräumen auf den Prüfstand zu stellen. Vor dem Hintergrund des vom BIZOT Green Protocol geforderten und von ICOM-CC und dem IIC 2014 empfohlenen breiter gefassten Klimakorridors bei der Museumsklimatisierung etablierte das Team einen erweiterten Feuchte-Korridor in einer 900 m² großen Galerie, in der die Klimaanlage solitär gesteuert werden kann und wo zumeist Kunstwerke aus der Sammlung präsentiert werden. Mittlerweile liegen Daten aus 3 Jahren Laufzeit der Studie vor. Weder an Gemälden, noch an Papierarbeiten, Fotografien oder Skulpturen wurden negative Folgen des Korridors ersichtlich. Aktuell wird in der Kunstsammlung der Klima-Korridor gemäß des BIZOT Green Protocols im gesamten Sammlungsbereich etabliert, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und zugleich international anerkannte Ausstellungsbedingungen einzuhalten. Diese Umstellung geht einher mit weitreichenden Auswirkungen im Leihverkehr und resultiert auch in einem Umdenken im Versicherungswesen.