Bild: Martin Bütikofer

Private Kooperationen – Möglichkeiten und Grenzen 

Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist seit 1959 das bedeutendste und zugleich das meistbesuchte Technikmuseum der Schweiz. Es ist ein erlebnisorientiertes, betriebswirtschaftlich geführtes Unternehmen – Schaufenster, Lernort und Erlebnisraum von nationaler Bedeutung mit internationaler Ausstrahlung. 

Der Eigenfinanzierungsgrad liegt im Schnitt bei rund 85%, da die öffentliche Hand nur sehr wenig finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. Daher sind private Kooperationen seit der Eröffnung eine zwingende Voraussetzung für eine ausgeglichene Rechnung. Rund 10% des jährlichen Budgets werden durch diese Partnerschaften finanziert.  

Das Verkehrshaus der Schweiz hat in den vergangenen Jahrzehnten aus den hunderten von privaten Partnerschaften folgende Erkenntnisse gewonnen: 

  • Private Kooperationen beinhalten deutlich mehr Chancen als Risiken. 
  • Hervorragende Möglichkeit, zusätzliche finanzielle Mittel und einzigarte Ausstellungsobjekte zu erhalten. 
  • Der kurative Lead bei der Gestaltung einer Ausstellung darf nicht an die privaten Partner abgegeben werden. 
  • Gemeinsames Ziel: win – win – win (Gäste – Verkehrshaus – Partner) 
  • Private Partnerschaften öffnen neue Kommunikationskanäle (Marketing, Werbung) und bringen wertvolle neue Ideen und kreative Impulse. 

Die öffentlichen Haushalte sind – nicht nur in der Schweiz – unter starkem finanziellem Druck. Auch im Kulturbereich muss in den kommenden Jahren markant gespart werden. 

Damit das Verkehrshaus der Schweiz auch längerfristig auf dem dynamischen Bildungs- und Freizeitpark erfolgreich sein kann, reicht eine schön gepflegte historische Sammlung nicht. Um unserem Slogan «Zukunft braucht Herkunft» gerecht zu werden, müssen wir aus inhaltlichen und finanziellen Gründen mit innovativen, privaten Partnern zusammenarbeiten. 

Dies braucht Mut, Offenheit und Kreativität, bringt aber sehr wertvolle Impulse sowie neue Kontakte und steigert die gesellschaftliche Relevanz der eigenen Institution. Dies hilft dem Image des Verkehrshauses und somit auch der Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.  

Martin Bütikofer, Verkehrshaus der Schweiz, Direktor