Kriege prägen die Geschichte. Doch wie lässt sich Kriegstechnik und -waffen im Museum vermitteln? Das Stadtmuseum Meppen setzt sich dazu mit der Geschichte und Gegenwart des „Kruppschen Schießplatzes“ auseinander. In den 1870er Jahren suchte der Stahlindustrielle Alfred Krupp ein Gelände, auf dem weitreichende Militärgeschütze getestet werden konnten. Die Wahl fiel auf ein Gebiet nördlich von Meppen, wo 1877 der Schießbetrieb begann. Besondere Bedeutung erlangte die Anlage in den Jahren der Aufrüstung und im Ersten Weltkrieg. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. ließ sich in Meppen Geschütze vorführen, auch die sagenumwobene Kanone „Dicke Bertha“ wurde hier getestet. Der „Kruppsche Schießplatz“ war und ist bis heute als von der Bundeswehr betriebene „Wehrtechnische Dienststelle“ ein wichtiger regionaler Arbeitgeber und Identitätsstifter. Darüber hinaus scheint die Faszination für Kriegstechnik und -waffen ungebrochen. Beides macht sich bezüglich der Schießanlage in der hiesigen öffentlichen Wahrnehmung, aber auch bei den Besucher*innen der betreffenden Ausstellungsabteilung im Stadtmuseum Meppen bemerkbar. Allerdings erfordert die museale Beschäftigung sowohl mit der Geschichte des Rüstungskonzerns Krupp als auch mit dem Thema militärischer Gewalt eine kritische(re) Betrachtung und gerade auch vor dem Hintergrund aktuell wieder aufflammender kriegerischer Konflikte womöglich eine entschiedene(re) moralische Positionierung. Im Kolloquium soll es um die Frage gehen, ob und wie dies gelingen kann.
Fr, 26.09.2025, 11 – 16 Uhr
Kriegstechnik und Waffen im Museum
Stadtmuseum Meppen
Eine Anmeldung ist erforderlich, die Teilnahme kostenlos. Anmeldung und Informationen zu diesen und allen weiteren Terminen der MUSEUMSSCHULE! unter Seminare – Museumsverband Niedersachsen und Bremen.