Häufig wechselnde Projektstellen, langjährige Kolleg:innen, die den Betrieb verlassen oder auch wachsende Teams – die Speicherung, Bewertung und Verteilung von Wissen ist ein zentrales Thema für Museumsbetriebe. Dabei geht es häufig nicht nur um explizites Wissen, also Wissen, das klar formuliert, dokumentiert und für andere zugänglich gemacht werden kann, sondern auch um implizites Wissen, das in den Köpfen von Personen als Erfahrung oder intuitives Können steckt.
Unser Gast beim Stammtisch im Oktober war Michael Niehaus, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. In seinem Beitrag skizziere er die Bedeutung von Wissensmanagement für den Museumsbetrieb und stellte Methoden vor, mit denen Museen implizites Wissen im Team vermitteln können, wie etwa Storytelling, Lessons-Learned-Formate oder Mentoring-Programme. Als wichtigsten Erfolgsfaktor betonte er dabei ein wertschätzendes und durchlässiges Betriebsklima, das Neugier und die Bereitschaft Wissen in einer Organisation weiterzugeben erst ermöglicht.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie herausfordernd das Thema für die Museen ist, ein echt „dickes Brett“. Viele Museen haben sich schon auf den Weg gemacht und entsprechende Prozesse und Tools in ihren Arbeitsalltag implementiert. Doch vor dem Hintergrund des laufenden demografischen Wandels braucht es mehr: Museen müssen sich aktiv zum Thema vernetzen und mehr voneinander lernen; von Seiten der Fachverbände braucht es Vorlagen und adaptierbare Werkzeuge. Gleichzeitig müssen Führungskräfte bzw. Träger ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Wissensmanagement Zeit und damit Geld kostet und entsprechen handeln. Denn: Letztendlich ist Wissen unsere kostbarste Ressource, eine Investition lohnt sich also.
Mit unserem Online-Stammtisch „Zukunftsfähiges Museumsmanagement“ stärken wir neue Arbeitsformen für vernetztes, flexibles und innovatives Arbeiten im Museum. Gemeinsam werfen wir einen Blick in die Praxis, stellen nützliche Werkzeuge vor und laden zu Erfahrungsberichten und Austausch ein. Der Stammtisch richtet sich an experimentierfreudige Museumsmacher:innen, die Museumsarbeit neu denken und zukunftsfähig gestalten möchten. Der nächste Stammtisch findet am 16. Januar 2026 statt.
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