Fragen der Vermittlung sind von zentraler Bedeutung für die Museumsarbeit und erlangen in Zeiten von Bildungsmisere, schwindender Schulbildung, Frage nach einem einheitlichen Bildungskanon und einem sich stets weiter ausdifferenzierenden Themenspektrum immer größere Brisanz. Hierbei ist es unerheblich, ob man in der Abteilung Bildung und Vermittlung, der Museumspädagogik, den Wissenschaftlichen Sammlungen oder der Restaurierung beschäftigt ist. Allerdings fehlt es den Museen oft an qualifiziertem Vermittlungspersonal. In der Regel wird daher auf freie Kräfte zurückgegriffen, die die Inhalte vermitteln sollen. Diese sind aber nicht fest angestellt, sondern bieten ihre Dienste als selbständige Dienstleister an. Kann in einer solchen Situation überhaupt eine Kontrolle über die vermittelten Inhalte stattfinden, und ist es möglich, ein Qualitätsmanagement vorzunehmen, ohne dass das Problem der Scheinselbständigkeit auftritt?
Zwei Kollegen aus Mannheim und Karlsruhe widmten sich dem Komplex der Scheinselbständigkeit an Museen und zeigten bei der Herbsttagung einen möglichen Weg aus dem Dilemma auf.
Dr. Jens Bortloff, Technoseum Mannheim
Scheinselbständigkeit in der Museumspädagogik. Ein Problem und seine Lösungsmöglichkeiten
Dr. Elke Kollar, Bundesverbandes Museumspädagogik e.V., Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Praktische Erfordernisse und Qualitätskriterien in der musealen Vermittlung
Im Fokus der Frühjahrstagung im Rahmen der DMB-Jahrestagung stand das Theme digitale Vermittlungsangebote. An zahlreichen Museen werden digitale Vermittlungsangebote wie beispielsweise Multimediaguides oder Museums-Apps vorbereitet oder befinden sich bereits in der Erprobung. Wenn man sich umhört, herrscht allerdings in der Fachwelt viel Verunsicherung, in welche Richtung sich die digitale Vermittlung an den Museen entwickeln wird. Meist werden auf Tagungen und Konferenzen best practice-Beispiele in Museen wie dem Städel oder dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg angeführt, die mit großen finanziellen Aufwendungen digitale Strategien entwickelt haben. Es fehlen aber umfassende Studien zum Nutzerverhalten der Besucherinnen und Besucher, noch weniger lässt sich über zukünftige Nutzerverhalten aussagen. Deswegen bewegt viele die Frage, welche Rolle digitale Vermittlungsangebote in der Zukunft spielen werden, wie sich neue digitale Formate mit klassischen analogen Vermittlungskonzepten vereinbaren lassen und wie sich diese auch in kleineren und mittleren Museen umsetzen lassen. Mit drei Fachvorträgen wurden im Rahmend der Tagung die anstehenden Entwicklungen für die Kulturhistorischen Museen und Kunstmuseen diskutieren.
Wiltrud Gerstner, Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Digitale Anwendungen im Museum. Zwischenbilanz der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Thomas Lilge, Humboldt-Universität Berlin
Digitale Anwendungen für das Museum der Zukunf. Personalisiert – Partizipativ – Global vernetzt
Bild- und Urheberrechte spielen in vielfältigen Bereichen der Museumsarbeit eine Rolle, sei es im Marketing, in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bei Publikationen, in der Vermittlung und Bildung, der Verwaltung, dem Bauwesen oder der Restaurierung. Bei der Herbsttagung der Fachgruppe Kulturhistorische Museen und Kunstmuseen am 19. November 2018 im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig wurden drei Vortragende eingeladen, die das Problem aus juristischer, verwertungsgesellschaftlicher und musealer Sicht darstellten. Die ausführlicheren PowerPointPräsentationen der drei Beiträge finden sich hier:
Inka Drögemüller
Kritische Stellungsnahme zur Abrechnungspraxis der VGBK
Dr. Helge Langhoff, VG Bild-Kunst
Durchsetzung von Bildrechten mithilfe der VG Bild-Kunst
Dr. Martin Mitschke, Mitschke Rechtsanwaltskanzlei
Urherberrecht und Museen