Neben der Reduzierung von Treibhausgasen geht es beim Klimaschutz auch darum, sich vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und sich auf kommende Extremwettereignisse vorzubereiten. Zu erwartende Hauptgefahren sind unter anderem Extremniederschläge, Stürme, Hitzewellen oder lang anhaltende Trockenperioden. Viele Regionen leiden schon jetzt unter dem steigenden Meeresspiegel und unter zunehmenden und heftiger werdenden Überschwemmungen.

Die Auswirkungen des Klimawandels können Schäden an Gebäuden, Freiflächen und den Sammlungen des Museums verursachen und neben der Aufenthaltsqualität der Besucher:innen auch die Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter:innen beeinträchtigen.

Museen sollten verstehen, wie sie vom Klimawandel betroffen sein werden, und ihre Praktiken, Standorte, Programme und Sammlungen anpassen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Klimarisiken in Deutschland

Auf dieser Seite können Sie die Klimawandelrisiken in Ihrer Region ermitteln und finden weiterführende Informationen. Die Modellierungen basieren auf den Erkenntnissen des Umweltbundesamtes (UBA), der Bundesanstalt für Gewässerkunde und des Deutschen Wetterdiensts

Tipps zur Klimafolgenanpassung
  • Informieren Sie sich über die zu erwartenden Extremwetterereignisse in Ihrer Region, beispielsweise auf der Seite Klimawandelrisiken in Deutschland.
  • Planen Sie bei Veranstaltungen Extremwetterereignisse mit ein.
  • Stellen Sie schattige Aufenthaltsorte und Plätze zum Ausruhen.
  • Erstellen Sie einen Notfallplan, der das Vorgehen zur Evakuierung von Personen und Exponaten im Falle eines Extremwetterereignisses abbildet. Machen Sie sich dafür unter anderem mit den Katastrophenplänen des SILK-Sicherheitsleitfadens vertraut.
  • Wirken Sie aktiv an Projekten mit, die Anpassungsmaßnahmen in Ihrer Region im Fokus haben, oder unterstützen Sie diese.
  • Sensibilisieren und informieren Sie auch Ihre Besucher:innen über Ihre Entscheidungen und Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung.
  • Treffen Sie Vorsorge für Extremwettereignisse an Gebäuden.
Tatenbank

In der KomPass-Datenbank des Umweltbundesamtes („Tatenbank“) finden Sie zahlreiche Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland. Mit Such- und Filtermöglichkeiten können Sie gezielt nach Beispielen guter Anpassungspraxis suchen und so Anregungen für die eigene Arbeit finden. 

Adapting our Culture

Dieses detaillierte Toolkit ist speziell darauf zugeschnitten, Kulturorganisationen bei der Planung von Klimafolgenanpassung und der Erstellung eines Risikomanagementkonzepts zu unterstützen.

Förderprogramm

Das Förderprogramm des Bundesumweltministeriums hilft, besser mit den Folgen des Klimawandels umzugehen, Schäden zu verringern und existierende Chancen zu nutzen. Es unterstützt insbesondere Kommunen und kommunale Einrichtungen darin, notwendige Anpassungsprozesse in Deutschland möglichst frühzeitig, systematisch und integriert in Übereinstimmung mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung anzugehen. 

SILK-Leitfaden Kulturgut

Mit dem SicherheitsLeitfaden Kulturgut können Sie Ihre Einrichtung evaluieren und erhalten Informationen, Tipps und Empfehlungen zu den einzelnen (Klima-)Risiken. Die Themen des Tools bieten jeweils eine Einführung, einen Fragebogen mit Auswertung nach dem Ampelprinzip und einen Wissenspool. 

BMBF-Projekt KERES

Seit 2020 untersuchen Expert:innen der Fraunhofer-Institute, der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten sowie das Hamburger Climate Service Center Germany die Auswirkungen zukünftiger Extremklimaereignisse auf das Kulturerbe. Neben einer "Klimarisikokarte für Kulturgüter" werden auch Präventiv- und Notfallmaßnahmen von einem interdisziplinären Expert:innengremium erarbeitet. 

Erfahrungsbericht: Wie flutsicher sind die Kunstsammlungen Dresden heute?

20 Jahre sind nach der Flut in Sachsen und Sachsen-Anhalt vergangen. Betroffen vom sogenannten Jahrhunderthochwasser waren damals auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Damals konnten die Sammlungsobjekte glücklicherweise gerettet werden. Wie die Kunstsammlungen Dresden reagiert haben, damit sich eine solche Situation nicht wiederholt, können Sie hier lesen.

Die rechtlichen Grundlagen der Notfallvorsorge für Kulturgüter

Ein wirkungsvoller Kulturgutschutz benötigt klare rechtliche Grundlagen, um im Falle von Naturkatastrophen, Bränden oder terroristischen Anschlägen den Erhalt von Kulturgütern zu sichern. In Deutschland gibt es jedoch bisher keine detaillierten, verbindlichen Regelungen, so das Diskussionspapier „Die rechtlichen Grundlagen der Notfallvorsorge für Kulturgüter“. Die Veröffentlichung bietet einen umfassenden Überblick über die Regelungen des Völkerrechts, des Europarechts sowie über die Gesetze in Deutschland. Die Autorin des Diskussionspapiers legt Argumente für einen kompletten rechtlichen Neuansatz dar.

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Organisatorische Voraussetzungen der Notfallvorsorge für Kulturgüter

Hochwasser, Brände, Stromausfälle oder Vandalismus – Kulturgüter können durch verschiedene Ereignisse gefährdet oder gar zerstört werden. Die Notfallvorsorge für Kulturgüter gehört zwar zu den Kernaufgaben von Kultureinrichtungen, doch nach wie vor fehlen vielerorts die nötigen Ressourcen sowie eine konsequente Koordination aller für einen effektiven Kulturgutschutz notwendigen Partner. Das Diskussionspapier „Organisatorische Voraussetzungen der Notfallvorsorge für Kulturgüter“ fasst die bereits etablierten Methoden zur Notfallvorsorge zusammen und gibt Empfehlungen zur Weiterentwicklung.

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