Mit Potenzial: KI im Museum

Der digitale Wandel mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich der Generativen Künstlichen Intelligenz zählt zu den zentralen Themen, an denen sich die Zukunftsfähigkeit der Museen entscheidet. Im Rahmen der Fachtagung des Deutschen Museumsbundes „Mit Potenzial: KI im Museum“, am 21. November in Stuttgart, haben wir untersucht, welche Rolle Museen als kulturelle Akteure in der gesellschaftlichen Debatte rund um KI einnehmen können, und wie der Einsatz von KI im Museum sinnvoll, attraktiv und wirksam gestaltet werden kann.  

Die interne Veranstaltung bot Gelegenheit zum intensiven Fachaustausch mit Kolleg:innen aus den Museumsämtern und -verbänden der Länder, dem Institut für Museumsforschung, dem Bundesverbund Museumspädagogik sowie von weiteren Verbänden und Netzwerken aus dem Museumssektor. Gemeinsam mit unseren Referenten Sebastian Ruff, Leiter Fachteam eCulture, Stadtmuseum Berlin, Dr. Christian Gries, Leitung Abteilung Digitale Museumspraxis & IT, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, und Matthias Stier, Leitung Digitale Strategie, Kommunikation und Marketing, Deutsches Technikmuseum Berlin, sprachen wir über KI-Richtlinien für die tägliche Arbeit, den Einsatz von KI in der Sammlungs- und Vermittlungsarbeit und die Zusammenarbeit mit relevanten Partnern.  

KI im Museum braucht klare Rahmenbedingungen
Klar ist, der Einsatz von KI bietet zahlreiche Potenziale für Museen. Doch die Technologie muss reflektiert, reguliert, und transparent eingesetzt werden. KI-Leitlinien bilden hier eine wichtige Basis, diese muss jedes Museum für sich und seine Bedarfe entwickeln – unterstützt und beraten durch die Museumsverbände. Gleichzeitig benötigen wir auf nationaler Ebene, neben dem EU AI Act ausgewogene Rahmenbedingungen im Umgang mit KI. Entsprechend fordert der Deutsche Museumsbund von der aktuellen Bundesregierung eine aktive Zusammenarbeit für einen solchen Rahmen für die Museen. 

Wissen und kritisches Denken vermitteln
In der Vermittlungsarbeit ermöglicht KI attraktive Angebote, die an veränderte Seh- und Nutzungsgewohnheiten angepasst sind und eine vertiefte Auseinandersetzung sowie eine individuellere Ansprache der Nutzer:innen fördern. Gleichzeitig können Museen die neue Technologie kritisch begleiten, Probleme für die Nutzenden aufzeigen und als Schule des Sehens fungieren, etwa um das Publikum für die neuen Bildwelten zu sensibilisieren. Darüber hinaus müssen wir auch unsere Teams mitnehmen, Digital Literacy und Kenntnisse im Prompt Engineering für Mitarbeitende zu schaffen ist hier das Gebot der Stunde. 

Starke Partner für KI als Chance
Um attraktive und reflektierte Angebote schaffen zu können, benötigen Museen Partner, innerhalb und außerhalb des Sektors, aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, die uns mit Netzwerken, Erfahrungen, spezialisiertem Know-How, Tools und Datenpools unterstützen. Museen wiederum können in diesem Austausch als attraktive Plattformen agieren, die innovativen Partnern Raum bieten, ihre KI-Anwendungen zu zeigen und zum Ausprobieren und kritischen Reflektieren einladen.