Politische Wirksamkeit

Politische Wirksamkeit
Der Museumssektor mit mehr als 7000 Institutionen muss in jeder kulturpolitischen Entscheidung berücksichtigt werden. Als Orte für Bildung und Austausch stärken Museen die Debattenkultur und sind für eine demokratische Gesellschaft und ihre Themen unverzichtbar. Darum brauchen sie eine starke Stimme.
Wir agieren proaktiv, um museumsbezogene Themen bei der Politik, in den führenden Medien und bei Partnerverbänden zu platzieren. Wir greifen gesellschaftspolitische Themen auf und diskutieren diese mit Bezug auf die Rolle der Museen und ihre Arbeit. Dabei beziehen wir Stellung für die Interessen der Museen und ihrer Mitarbeiter:innen, veröffentlichen zukunftsorientierte Positionen und herausfordernde Visionen, die wir breit kommunizieren.
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Sebastian Schwarzenberger
030 – 84 10 95 17
office@museumsbund.de
Politik trifft Praxis: Barbara Klepsch war erste Museumspraktikantin
Das erste Museumspraktikum für Politiker:innen ist abgeschlossen. Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur & Tourismus und Präsidentin der Kulturministerkonferenz der Länder, hat einen Tag lang im Industriemuseum Chemnitz mitgearbeitet. Mit dem neuen Format stärken wir den Dialog mit der Politik und sensibilisieren für die Arbeit hinter den Kulissen. Das Video zum Praktikum ist jetzt online verfügbar.
stellungnahmen
BundesKulturhaushalt für die
Jahre 2025 und 2026
Gerade erst, am 18. September, wurde der Bundeshaushalt 2025 im Bundestag beschlossen, nun steht bereits die Beratung des Haushalts 2026 an. Während der Kulturetat 2025 lediglich um rund 2 % steigt, sind für 2026 mit 2,5 Milliarden Euro etwa 10 % höhere Ausgaben gegenüber diesem Jahr vorgesehen. Das ist grundsätzlich ein positives Signal. Allerdings gilt: Eine Erhöhung in dieser Größenordnung gleicht im Wesentlichen nur die gestiegenen Kosten aus und eröffnet kaum neue Handlungsspielräume – Grund zum Jubeln gibt es daher nicht.
Berücksichtigung der Kultur beim Sondervermögen
Zuletzt hatte auch die Kulturministerkonferenz nachdrücklich gefordert, die Kultur in die im Gesetzestext aufgeführten Bereiche aufzunehmen – jedoch ohne Erfolg. Künftig muss beim jüngst beschlossenen Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ (SVIKG) jedoch auch die kulturelle Infrastruktur berücksichtigt werden.
Der Deutsche Museumsbund mischt sich ein
Politisches Engagement gehört seit seiner Gründung im Jahr 1917 zu den zentralen Aufgaben des Deutschen Museumsbundes. Doch was bislang meist reaktiv und hinter den Kulissen ablief, wird nun verstärkt aktiv gestaltet und somit viel schneller in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Es ist heute schlichtweg nicht mehr möglich, nicht politisch zu sein – auch der Deutsche Museumsbund sieht sich immer häufiger in der Pflicht, sich zu positionieren. Sebastian Schwarzenberger stellt das museumspolitische Engagement vor.
10 Forderungen an die Bundesregierung

Um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Museen zu gewährleisten, bedarf es einer verlässlichen und nachhaltigen Unterstützung durch den Bund. Als Interessenverband der Museen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir klare Bedarfe und Voraussetzungen identifiziert, die dafür unerlässlich sind. Unsere Forderungen an die Bundesregierung lesen Sie hier.
Unsere Forderungen für die Museen im Koalitionsvertrag
Der Koalitionsvertrag von SPD, CDU und CSU für die 21. Legislaturperiode liegt vor. Wir haben den Koalitionsvertrag auf unsere 10 Forderungen hin gesichtet und fassen hier die wichtigsten Inhalte zusammen.
Museen ins Grundgesetz

Die Unabhängigkeit der Museen muss gewährleistet sein, Museen müssen in ihrer Arbeit, der Wahl ihrer Inhalte und in der Kommunikation frei sein. Eine unserer zentralen Forderungen ist daher: Die Aufnahme der Museen in Art. 5 Abs. 3. GG muss diskutiert werden.
Gut zu Wissen
EU-Einfuhrverordnung:
Ausnahme für Museen
Seit dem 28. Juni gelten weitere Bestimmungen der EU-Einfuhrverordnung für Kulturgüter. Die Verordnung schützt das kulturelle Erbe von Herkunftsstaaten außerhalb der Europäischen Union und soll die Verbringung sowie den Handel mit unrechtmäßig ausgeführten Kulturgütern in der EU erschweren. Museen können sich für bestimmte Zwecke für ein privilegiertes Verfahren registrieren.
Fortschritt bei der Schiedsgerichtbarkeit NS-Raubgut
Auf dem Weg zur Einrichtung der neuen Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubgut hat der Auswahlausschuss nun ein Verzeichnis von 36 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern aufgestellt und das Präsidium benannt. Damit wird die bisherige Beratende Kommission ersetzt. Zentrale Neuerungen sind die Möglichkeit der einseitigen Anrufung durch Anspruchsberechtigte sowie die Verbindlichkeit der Entscheidungen, die für mehr Rechtssicherheit sorgt.
UNESCO-Museum für gestohlene Kulturgüter Jetzt online
Die UNESCO hat die Initiative „Museum für gestohlene Kulturgüter“ gestartet. Diese globale Plattform soll auf den illegalen Handel mit Kulturgütern aufmerksam machen. Damit setzt die Organisation ihre Ankündigung von der 3. MONDIACULT 2022 um. Die Initiative ist die erster ihrer Art und entstand als Antwort auf den Appell der Mitgliedstaaten nach einer koordinierten Strategie zur Sensibilisierung für den illegalen Handel mit Kulturgütern.
Bürokratieabbau durch Vereinfachung des Steuerrechts
Gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat setzen wir uns für eine Vereinfachung und Modernisierung des Steuerrechts im Kulturbereich ein. Sie unterstützt die im Koalitionsvertrag vorgesehene Intensivierung des Bürokratieabbaus. Konkret fordern wir einen einheitlichen Umsatzsteuersatz von 7 % für alle künstlerischen und kulturellen Leistungen sowie ein Optionsrecht für Kultureinrichtungen bei der Umsatzsteuerbefreiung.
Deutscher Kulturpolitikpreis geht an Monika Grütters
Auch in diesem Jahr vergibt der Deutsche Kulturrat den Deutschen Kulturpolitikpreis. Eine Jury aus Mitgliedern des Kulturrats entschied, dass die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters die zum fünften Mal verliehene Auszeichnung erhält. Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass Grütters sich unermüdlich für Kultur und Medien engagiert und kulturpolitische Themen sichtbar gemacht habe. Die Laudatio hielt Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a. D.
Das Ressort Kulturpolitik stellt sich vor und lädt ein
Wie gelingt es, den Museumsnachwuchs für kulturpolitische Fragen zu begeistern, und welche Themen beschäftigen Volontär:innen im Alltag besonders? Das neubesetzte Ressort Kulturpolitik im Arbeitskreis Volontariat bringt Akteur:innen des Kulturbetriebs gezielt mit Volontierenden zusammen. Interessierte, die ihre Arbeit in einem kurzen digitalen Vortrag vorstellen und mit Volontierenden ins Gespräch kommen möchten, sind herzlich eingeladen, sich zu melden.
Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und Museen
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) stehen Museen vor der Aufgabe, ihre digitalen Angebote und bestimmte Hardware barrierefrei zu gestalten und so mehr Teilhabe zu ermöglichen. Seit Juni 2025 gelten verbindliche Anforderungen, die im Fall der Museen vor allem ihre digitalen Angebote wie Websites, Apps sowie digitale Ticket- und Informationssysteme betreffen. Auch wenn sich die Museen ihrer Verantwortung als inklusive Orte des kulturellen Lebens bewusst sind und viele Häuser konkrete Maßnahmen für mehr Teilhabegerechtigkeit umsetzen, stellt sie das Gesetz vor Herausforderungen und erfordert zusätzliche Ressourcen. Mit einführenden Informationen und praktischen Tipps bieten wir Ihnen einen Einstieg ins Thema.
NEMO-Barometer zur Einflussnahme
Das NEMO-Barometer zum politischen Einfluss auf Museen in Europa zeigt, dass die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung Museen verstärkt unter Druck setzt. Politischer Einfluss gefährdet ihre Unabhängigkeit und ihren Ruf als vertrauenswürdige Kulturinstitutionen. Laut Barometer nehmen über 70 % der Befragten eine wachsende Polarisierung in ihren Ländern wahr. Eine wachsende Einflussnahme spüren die Museen insbesondere in den Bereichen Finanzierung und Haushaltsbeschränkungen, Programme und Ausstellungen sowie Personalentscheidungen.
Publikationen
Handreichung: Museen im politischen Raum

Die Handreichung „Museen im politischen Raum: Spielräume kennen, Haltung zeigen“ bietet einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen Instrumente und Rahmenbedingungen im Museum. Anhand von konkreten Beispielen zeigt die Publikation, welche rechtlichen Handlungsspielräume Museen besitzen.
Checkliste: Zusammenarbeit mit Trägern

Die Checkliste ergänzt den Leitfaden “Standards für Museen” und sensibilisiert Museumsmitarbeiter:innen für eine konstruktive und nachhaltige Zusammenarbeit mit Museumsträgern und Verwaltung. Arbeiten Sie transparent, kommunizieren Sie anschlussfähig, seien Sie ein aktiver Teil der Gesellschaft.
relevante Studien und umfragen
Kultur- und museumsbesuche in Deutschland

Gemeinsam mit vier Museumsberatungsstellen in den Ländern hat der Deutsche Museumsbund eine Studie zu Kultur- und Museumsbesuchen in Deutschland in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind nicht nur museumspolitisch relevant: 80 % sehen Museen als vertrauenswürdig und zuverlässig, 82 % betrachten sie als Hüter unseres kulturellen Erbes. 71 % finden, dass Museen helfen, die Gesellschaft besser zu verstehen, und 54 % der 18- bis 49-Jährigen wünschen sich, dass Museen sich an gesellschaft-lichen Debatten beteiligen. Übrigens geht etwa ein Drittel der Bevölkerung mindestens einmal pro Jahr ins Museum.
ökonomische Wirkungen der Museumslandschaft

„Der ökonomische Fußabdruck von Museen. Das sichtbare Kapital.“ ist der Titel der neuesten Studie des Instituts für Museumsforschung. Die repräsen-tative Untersuchung betrachtet erstmals auf nationaler Ebene die wirtschaftlichen Effekte, die durch die Arbeit von Museen entstehen. Ein zentrales Ergebnis: Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro ermöglicht eine direkte Wert-schöpfung von 1,70 Euro und trägt darüber hinaus dazu bei, dass durch touristische Ausgaben weitere 2,40 Euro an Wertschöpfung generiert werden.
Vertrauen in Museen in deutschland

Das Institut für Museumsforschung hat die erste bevölkerungsrepräsentative Studie zu Vertrauen in Museen in Deutschland veröffentlicht. Demnach besitzen besonders Museen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern.
Stimmungsbarometer
Das aktuelle Stimmungsbarometer des Deutschen Museumsbunds zeigt: Die Herausforderungen für Museen bleiben groß – besonders im Hinblick auf Finanzierung, Personal und politische Unterstützung. Zugleich liefert die Umfrage wertvolle Einblicke in Entwicklungen und Stimmungen im Museumsbereich. Während viele Häuser mit Sorge in die Zukunft blicken, gibt es auch erste Anzeichen von Zuversicht – etwa bei der Personalentwicklung. Das Stimmungsbild hilft dabei, zentrale Themen sichtbar zu machen und die Interessen der Museen gezielt gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu vertreten. Es unterstreicht, wie wichtig langfristige Förderung und verlässliche Rahmenbedingungen für die kulturelle Infrastruktur sind. Mit dem Stimmungsbarometer wollen wir Debatten anstoßen und Veränderungsprozesse aktiv begleiten.
Museen sind wichtiger bestandteil der kritischen infrastruktur und der resilienzstrategie
Nationale Resilienzstrategie

Um über das KRITIS-Dachgesetz hinaus die gesamtstaatlichen strategischen Ziele und politischen Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen festzulegen, wird gemäß einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2022 bis zum 17. Januar 2026 eine nationale Strategie zur Verbesserung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen (Nationale KRITIS-Resilienzstrategie) verabschiedet. Sie wird die derzeit gültige KRITIS-Strategie der Bundesregierung aus dem Juni 2009 aktualisieren und erweitern. Ebenfalls im Jahr 2022 hat die Bundesregierung die „Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen“ verabschiedet.
Kritis-Dachgesetz
Im September 2025 hat das Bundeskabinett das KRITIS-Dachgesetz auf den Weg gebracht. Dieses Gesetz soll erstmals den physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen über die IT-Sicherheit hinaus bundeseinheitlich und sektorenübergreifend regeln. Der Entwurf wird nun im Bundesrat beraten. Dabei werden erstmals einheitliche Regeln für elf Sektoren fest-gelegt: Energie, Transport und Verkehr, Finanzwesen, Gesundheitswesen, Wasser, Ernährung, Informationstechnik und Telekommunikation, Weltraum, Siedlungsabfallentsorgung, Öffentliche Verwaltung sowie Leistungen der Sozialversicherung. Die Kultur findet in der Gesetzesbegründung Erwähnung. Dort wird festgehalten, dass der Sektor Kultur und Medien bereits seit 2011 im Rahmen einer Bund-Länder-Verständigung als Bestandteil der Kritischen Infrastruktur anerkannt ist. Der Deutsche Museumsbund hat die Entstehung des Gesetzesentwurfs kritisch begleitet und wird sich auch weiterhin an der Ausgestaltung beteiligen.
Unser Auftrag – Unsere Werte

Politische Haltung zeigen ist heute wichtiger denn je. Denn es gilt analog zum Kommunizieren: Man kann nicht nicht politisch sein. Um den Herausforderungen, Krisen und Konflikten unserer Zeit zu begegnen und auch in schwierigen Situationen sprech- und handlungsfähig zu bleiben, haben wir Werte festgelegt, die basierend auf dem Grundgesetz die Grundlage unserer Arbeit bilden und unsere Haltung zur gesellschaftlichen Rolle der Museen beschreiben.
Unsere Geschichte

Seit seiner Entstehung im Jahr 1917 ist der Deutsche Museumsbund politisch aktiv. Mal lauter, mal weniger laut und meist hinter den Kulissen wurden viele Entwicklungen begleitet. Doch so präsent wie heute war das Thema Politik im Verband noch nie. Erfahren Sie hier mehr über auf die Geschichte und das Engagement des Verbands.