Die Bundeskanzlerin hat gemeinsam mit den Ministerpräsident*innen der Bundesländer einen Teil-Lockdown ab den 2. November bis Ende des Monats angekündigt. Im Bund-Länder-Beschluss zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie wurden Museen nicht erwähnt. Nach einem Beschluss der Kulturminister der Länder steht nun fest, dass die Museen wie andere Kultureinrichtungen auch von der Schließung betroffen sind.
Die Museen haben sich intensiv auf die Krise vorbereitet, erfolgreich Abstands- und Hygieneregeln umgesetzt und alle Schutzmaßnahmen mitgetragen und damit einen sicheren Museumsbesuch in Zeiten von Covid-19 gewährleistet. Museen jetzt erneut zu schließen, würde einen gravierenden Einschnitt bedeuten. Dieser beträfe nicht nur die Einrichtungen mit ihren Mitarbeiter*innen selbst, sondern auch viele freiberuflich Tätige wie auch Firmen, die im Auftrag der Museen arbeiten.
Der Deutsche Museumsbund erwartet, dass die für Unternehmen und Selbständige angekündigte Kompensation auch für die Museen mit ihren angestellten und freiberuflichen Mitarbeiter*innen gelten und geleistet werden.
Es ist absolut nachvollziehbar, dass in der aktuellen Situation die Reduktion der Infektionszahlen und damit die Rettung von Menschenleben oberste Priorität hat. Es bedarf politischer Entscheidungen und schwieriger Abwägungsprozesse, dieses Ziel zu erreichen. Die erfolgreichen Maßnahmen des Frühjahrs sollten uns darin bestärken, auch jetzt vertrauensvoll und konstruktiv die gemeinsam beschlossenen Maßnahmen bestmöglich umzusetzen.
Museen sind wichtige Erlebnis- und Bildungsorte, die für eine positive gesellschaftliche Entwicklung unverzichtbar sind. Der Deutsche Museumsbund fordert, dass Museen ihre Aufgaben während und nach den Einschränkungen der Pandemie weiter vollumfänglich wahrnehmen können und entsprechend unterstützt werden, ohne durch immer neue Kürzungsrunden weiter geschwächt zu werden.