Museen bereiten sich auf schrittweise Wiederöffnung vor

Bund und Länder haben sich über erste Lockerungen des Shutdowns im Zusammenhang mit dem Coronavirus verständigt. Dabei steht die Eindämmung des Coronavirus im Vordergrund, so dass nur eine schrittwiese Lockerung der Maßnahmen vorgesehen ist. Für den Kulturbereich sind bisher nur sehr wenige Lockerungen vereinbart worden. So können jetzt wieder in allen Bundesländern Buchhandlungen, Bibliotheken und Archive öffnen. Museen, Gedenkstätten, Ausstellungen, Theater sowie Konzerthäuser müssen bis auf weiteres geschlossen bleiben. Dabei sind die Museen bereits aktiv und bereiten sich vor. Der Deutsche Museumsbund erwartet, dass in den kommenden Wochen Schritt für Schritt auch weitere Kultureinrichtungen wieder geöffnet werden können. Die Museen können bei dieser schrittweisen Wiederöffnung der Kultureinrichtungen eine Vorreiterrolle einnehmen. So können Museen auf zahlreiche Erfahrungen beim Besuchermanagement zurückgreifen und mit Hilfe verschiedener Maßnahmen eine Öffnung unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln gewährleisten.

Wir haben für Sie eine Liste mit möglichen Maßnahmen zusammengestellt, die wir kontinuierlich erweitern:
  • Berücksichtigung der Vorgaben in den Ländern und örtlichen Gesundheitsbehörden
  • schrittweise Öffnung der Ausstellungen
  • Begrenzung der Besucherzahlen
  • kluge Besucherführung
  • Führungen und museumspädagogische Angebote nur unter Einhaltung des Sicherheitsabstands zwischen den Teilnehmenden möglich
  • spezielle Zeitfenster für Risikogruppen
  • erweiterte Öffnungszeiten
  • Infoplakate zu Hygienemaßnahmen vor dem Eingang und an den Kassen
  • Infoplakate zu Abstandsregelungen in den Ausstellungsräumen
  • Bereitstellen von Händedesinfektionsmitteln für die Besucher
  • Bereitstellen von Schutzmasken (auf Anfrage)
  • Reinigungsintervalle erhöhen
  • Schutz des Personals (Schutzvorrichtungen an den Kassen, Handschuhe, Mundschutz, Desinfektionsmittel)
  • Personal aus Risikogruppen in Bereichen ohne Publikumskontakt einsetzten
  • Hygienemaßnahmen bei Audio-Guides, Hands-On, Touch-Screens etc.
  • Scannen von Online-Tickets durch die BesucherInnen
  • nachhaltige Anpassung der Notfallpläne
  • Austausch mit anderen Museen vor Ort/ in der Region
Mit Hilfe dieser verantwortungsvollen Maßnahmen könnten die Museen ihre Türen wieder öffnen und gleichzeitig zur Eindämmung des Coronavirus beitragen. Damit wäre die kulturelle Grundversorgung der Bevölkerung wieder gewährleistet.
Doch die Umsetzung all dieser Maßnahmen bedeutet für die Museen eine zusätzliche finanzielle Belastung. Einem erhöhten Personalbedarf, um Abstands- und Hygieneregeln umsetzen zu können, geringeren Einnahmen bei reduzierten Besucherzahlen sowie dem Ausfall von Veranstaltungen muss Rechnung getragen werden. Wir fordern die Politik sowie die Träger daher auf, die Museen bei der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen finanziell zu unterstützen und die kulturelle Grundversorgung dauerhaft zu ermöglichen. Die Museen bitten wir, sich zu vernetzen, Erfahrungen, Ideen und Tipps zu teilen und damit gemeinsam die Öffnung der Museen vorzubereiten.
Mit einer schrittweisen und sorgfältig organisierten Wiedereröffnung der Museen, können wir ein wichtiges Zeichen für die langsame, aber sichere Rückkehr zur Normalität setzen.