Profitieren Museen von einer Kooperation mit einer Hochschule?

Ja! – findet Bernadette Decristoforo, Projektleitung Ausstellungen des Technischen Museums Wien und erklärt, warum.

Wir haben bei der Evaluation  der Ausstellung „In Bewegung“ mit dem Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien zusammengearbeitet. Dabei ist sowohl die Quantität und Qualität des Outputs (sieben Masterarbeiten, statt der gewünschten zwei bis drei Masterarbeiten) als auch die positive Dynamik, die sich entwickelt hat, als Besonders hervorzuheben. Das TMW wollte im ersten Briefing mit der Universität ursprünglich eine gezielte Analyse von Besucherdaten mit vorgegebenen Fragestellungen. Jedoch war eine Auftragsstudie für das Institut sowie die Studierenden nicht ideal. Deswegen brachten sie eigenen Vorschläge und Wünsche für wissenschaftliche Fragestellungen ein. Durch fruchtbare Diskussionen konnten letztendlich relevante Themen, Fragestellungen, Hypothesen und Methoden für beide Seiten erarbeitet werden. Durch den gemeinsamen Forschungsgegenstand „Technisches Museum“ bildete sich eine kleine Studentengruppe heraus, die gemeinsam die Empirie durchführten und eng miteinander kommunizierten. Positiv für beide Seiten war bei dieser Zusammenarbeit der Theorie-Praxis-Bezug.

Es beteiligten sich vier Professor*innen des Instituts und sieben Studierende am Projekt.Im Nachhinein betrachtet war es die richtige Entscheidung, auf die Themenvorschläge und Untersuchungsmethoden der Studierenden einzugehen. Deren Blick von außen auf die Institution Museum hat ganz neue Sichtweisen in dieses Projekt gebracht. Auf den Punkt gebracht: Das TMW hat die aufschlussreichsten Antworten auf jene Fragen bekommen, die es gar nicht gestellt hat. Der unverstellte Blick von außen ist sehr wertvoll und lehrreich.   Wichtig ist, dass so ein Kooperationsprojekt mit genügend Zeit- und Personalressourcen geplant wird.  Studierende brauchen neben fachlicher Betreuung der Professor*innen auch regelmäßige Unterstützung der untersuchten Institution.