Empfehlungen für deutsch-französischen Zusammenarbeit

Im Laufe der zwei Tage wurden der Mehrwert, Herausforderungen, Bedarfe sowie die Potentiale von deutsch-französischer und internationaler Zusammenarbeit im Bereich des Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten diskutiert.

Mehrwert und Potentiale der Zusammenarbeit

  • Austausch von Ressourcen (Leitfäden, Datenbanken, Checklisten, etc.), Erfahrungen (Best-Practice-Beispiele in Forschung, Ausstellung, Kooperation, Vermittlung. Informationen zu Herkunftsgesellschaften (Kontakte und Partner*innen), Erfahrungen, lokale Spezifika (Administration, Politik, etc.) in den jeweiligen Kontexte
  • Zusammenführung von Forschungsergebnissen und Archivbeständen zu Sammler*innenbiografien oder Objektkonvoluten
  • Etablierung von inter- bzw. transnationalen Ausstellungs- und Forschungsprojekten mit Herkunftsgesellschaften, zum Beispiel aufgrund gemeinsamer Kolonialgeschichte (e.g. Kamerun)
  • Größere Öffentlichkeiten für bereits erarbeitete Forschungen oder Ausstellungen
  • Konsolidierung der Finanzierungsoptionen von internationalen Forschungs- und Ausstellungsprojekten, insbesondere von Interesse auf EU-Ebene
  • Fokus auf deutsch-französische Bildungsinitiativen und Arbeit mit jungen Menschen, aufbauend auf bereits existierenden Aktionen und der Geschichte der deutsch-französischen Jugendarbeit

Herausforderungen der Zusammenarbeit

  • Unterschiedliche institutionelle Haltungen zu Veränderungsprozessen im Museum (der Museumsleitung, der Politik, der Museumsmitarbeitenden), insbesondere in Bezug auf die Auseinandersetzung mit kolonialer Vergangenheit in deutschen und französischen Museen
  • Unterschiedliche Entwicklungen in der öffentlichen Debatte rund um Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland und Frankreich
  • Unterschiede in der Förderung: Stärkere Förderungsmöglichkeiten aus Deutschland heraus gibt diesem Partner mehr Handlungsmacht
  • Mangel an Ressourcen (Finanzierung, personelle und zeitliche Ressourcen) für Kooperation

Bedarfe und Vorschläge für eine engere Zusammenarbeit

  • Aufbau von langfristigen Arbeitsgruppen und Organisation regelmäßiger Arbeitstreffen zu spezifischen Themen/Anliegen
  • Datenbank oder Online-Plattform
  • Etablierung von Kommunikationstools wie einer gemeinsamen Mailingliste, einem Chat oder einem Newsletter (Beispiel: Mailingliste der AG Koloniale Provenienzen)
  • Entwicklung gemeinsamer Residency-Programme (aufbauend auf Projekten wie zum Beispiel TheMuseumLab) mit Expert*innen aus den Herkunftsgesellschaften

Autorin: Margareta von Oswald